
Abb.: Deutscher Juniorinnen-Achter, Europameisterschaften 2019
Rückblick aus Sicht eines Ruderers
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,
Rudern begleitete mich in meinem bisherigen Leben durchgängig, selbst als Ruderer oder als betreuender Vater erfolgreicher Ruderinnen. Und Rudern wird – hoffentlich – auch weiterhin ein bedeutsamer Teil meines Lebens sein.
Vieles, was für den Erfolg einer Rudermannschaft entscheidend ist, habe ich auch in meinem beruflichen Werdegang versucht umzusetzen.
- So war für mich in meiner schulischen Laufbahn immer wichtig, mit euch Schülern, ihnen, den Eltern und meinen Kollegen zusammenzuarbeiten, und euch so gut wie möglich, zu unterstützen.
- Gleichsam habe ich immer erfahren dürfen, dass andere für mich mitgezogen haben, wenn ich gerade nicht ganz so fit war. Dafür möchte ich allen ganz herzlich danken!
Auch wenn die Mannschaft als Team arbeitet, haben die verschiedenen Positionen in einem Achter unterschiedliche „Spezifikationen“, und sollten spezielle Fähigkeiten mit sich bringen. Und so habe ich in meiner Schullaufbahn auch verschiedene Positionen im Boot besetzt:
Das „Mittelschiff“ – die Arbeiter
- 1993 bin ich hier an die BvA gekommen. Es war zu dieser Zeit schwierig überhaupt ein Boot zu finden, in dem man mitrudern konnte – Einstellungsstopp! So war ich sehr froh in ein Boot zu kommen, das noch in der Aufbauphase war. Hier konnte ich mich mit entwickeln und voll meine Kräfte einsetzen, um das Boot nach vorne zu bringen.
Der „Schlagmann“ – er gibt den Rhythmus vor
- 2001 habe ich als Abteilungsleitung III versucht, den Rhythmus des Teams vorzugeben. Im Kolloquium meiner Revision fragte mich der Dezernent, wie ich mir meine Aufgabe als Abteilungsleiter vorstellen würde. Meine Antwort: „Ich möchte Schlagmann eines Teams sein und den Rhythmus vorgeben“. Neben der besonderen körperlichen Belastung auf dieser Position muss man auch mit Druck umgehen. Der Druck war zu groß, ich wurde krank – 2003 bat ich darum wieder ins Mittelschiff gehen zu dürfen.
Der „Vizeschlag“ – er unterstützt den Schlagmann und übernimmt den Schlag
- Nicht lange nach meinem erneuten Aufenthalt im Mittelschiff, ich glaube im Jahr 2005, sprach mich die Schlagfrau des jüngsten Achters, AL I – Frau Brieskorn-Hilger – an, ob ich nicht als Beratungslehrer den Vizeschlag ihres Achters übernehmen würde. In diesem Achter fuhr ich dann viele Jahre, auch unter wechselnden Schlagleuten.
Die „Bugleute“ – sie stellen das Boot
- Die Bugleute sind körperlich nicht unbedingt die stärksten, aber sie „stellen das Boot“, sie sorgen dafür, dass es nicht nach links oder rechts wegkippt und aus dem Gleichgewicht gerät. Hier möchte ich diesen Kolleginnen und Kollegen danken, die immer wieder mit kleinen Ausgleichsbewegungen dafür gesorgt haben, dass auch bei unruhigem Wasser das Boot nicht zu sehr an Fahrt verloren hat.
Rudern im Kleinboot – Spezialisierungen
- Man trainiert nicht immer nur im Großboot. Häufig fährt man auch in kleinen Teams. Das bringt alle weiter. Aus den diversen Kombinationen möchte ich zwei Zweierpartner besonders hervorheben – Jessica Gebhardt im „Klassenleitungszweier“ und Jean Dyckmans im „BO-Zweier“! Beide Boote laufen super! Ohne viel Worte mit absolutem Vertrauen. – Danke!
Ich werde mit Ende dieses Schuljahres nun das Boot in der Hoffnung verlassen, dass ihr weiterhin einen gemeinsamen Rhythmus findet und gemeinsam eure Kräfte einsetzt! Entscheidend ist das TEAM, besonders bei widrigen Wetterbedingungen.
Ich wünsche euch und ihnen allen „allzeit gute Fahrt und eine Hand breit Wasser unter dem Kiel!“
Euer/Ihr Bernhard Spanke